Beschreibung
Die Göttin Hekate gilt als All-Mutter.
Im antiken Griechenland wurde Hekate als dreifache Gestalt, in Form von drei Frauen die Rücken an Rücken an Säulen stehen oder auf Münzen mit drei Köpfen abgebildet. Diese Form ist charakteristisch für sie. Die Form der Dreifachen oder Dreigesichtigen Göttin ist weit verbreitet, denn die Dreizahl repräsentiert die Weiblichkeit in ihren Ausprägungen: Jungfrau, Mutter und das alte Weib, die genau dem Zyklus der Mondin, also zunehmend, Voll und abnehmende Mondin, entsprechen.
Hekate wurde und wird als Mondgöttin dargestellt und angebetet. Auch stellt die Dreigestaltige Göttin die Drei- oder Kreuzwege dar und das ist ein wichtiger Aspekt. Hekate galt als Vermittlerin zwischen Himmel und Erde, sie steht „an den Grenzen“. Sie ist die Verkörperung aller Aspekte des Zwischenreiches (dort wo die Schwellen, Kreuzwege oder Tore sich befinden ) und ist somit auch für die unsichtbaren Verbindungen zum Jenseits (wie bspw. die Zeit zwischen den Jahren) zuständig.
Im Volksglauben stellten die Kreuzwege, Tore und Türschwellen einen besonderen Ort für den Sitz der Dämon, rastlosen Seelen und Wiedergängern dar. Solche Seelen irren im Zwischenreich zwischen Oberwelt und Unterwelt umher, sie finden keinen Zugang in das Totenreich, oder das Tor dorthin bleibt ihnen aus verschiedenen anderen Gründen verschlossen. Hekate als Herrin dieses Zwischenreiches ist auch gleichzeitig die Hüterin jene rastlosen Seelen, die ihren Weg nicht finden. Sie ist die Wegegöttin die den gefährlichen Bereich jener Zwischenwelt bewacht und den Seelen den richtigen Weg zeigen kann.
Aber auch auf der Erde kann sie dem Wanderer, der sich auf Kreuzwegen befindet, oder sich zwischen anderen Wegen entscheiden muss, den richtigen Weg weisen. Auch gerade im Hinblick auf das eigene Schicksal, Zukunft-Gegenwart-Vergangenheit, die Kreuzwege des Lebens, hilft sie den eigenen Weg zu finden – bspw. in Form von Orakeln.
In vorchristlichen Zeiten wurden an Wegekreuzungen und anderen Schwellenorten Hekateschreine aufgestellt, später einfach in Marienschreine umbenannt, um die Wanderer auf ihren gefährlichen Wegen (eben jene Kreuzwege) zu beschützen.
Auch wurden ihr zu Ehren oder zum Schutz Opfergaben unter die Türschwellen und an Kreuzwegen begraben.
Hekate erscheint auf Abbildungen fast immer mit einer Strahlenkrone, Fackeln, Schlüssel, Dolch und Peitsche sowie mit einer Schale und der Mondsichel . Bei der dreigestaltigen Abbildungen trägt sie sogar meist alle diese Symbole. Ihr zu Füssen sitzen schwarze Hunde, Schlangen, aber auch Eulen – alles Tiere der Weisheit, der Übergänge zum Reich der Toten und Fruchtbarkeit, des Neubeginns.