Beschreibung
Historisches
aus einer alten Quelle:
Innerlicher Gebrauch des Habichkrauts:
Habichkraut frisch zerschnitten und wol in einem Mörser gestossen/ darnach den Safft ausgedruckt/ und dessen 2. oder 3. Untzen auf einmal getruncken/ mildert das Nagen im Magen.
Habichkrautsafft obgemeldter massen genützet/ mildert die Schärffe des Harns/ bringt auch Stulgänge.
Habichkraut und den Safft darvon auf alle Manier gebrauchet/ eröffnet die Verstopffung der Leber/ alteriert oder verändert die hitzige Entrichtung derselbigen/ und dienet wider alle Gebrechen der Leber/ die von hitziger Ursach ihren Ursprung bekommen.
Habichkraut gedörret und zu Pulver gestossen/ darvon 1. Quintlein oder anderthalbs mit Wasser zertrieben und getruncken/ ist gut wider die gifftigen Biß oder Stich der Erdspinnen. Eusserlicher Gebrauch des Habichkrauts.
Habichkrautsafft vertreibet die Flecken in den Augen/ und ist gut wider die anfahende Stahren/ vertreibet alle Finsterkeit des Gesichts/ und läutert dasselbige wunderbarlich/ des Tages einmal oder viel/ jedesmal 2. oder 3. Tröpfflein darein gethan.
Oder/ nimm Habichkrautsafft der geläutert ist/ schön lauter Honig/ guten fürnen weissen Wein/ jedes gleich viel/ vermische die durch einander und behalts in einem Gläßlein zum Gebrauch. Wann einer nun ein blödes und dunckel Gesicht hat/ der thue alle Morgen und Abend/ jedesmal 1. Tröpfflein oder 3. in die Augen/ es läutert das Gesicht über die Maß sehr/ schärffet es/ und ist ein Experiment.
Geläutert Habichkrautsafft mit Weibermilch temperiert/ jedes gleich viel/ ist eine heilsame Artzeney wider die Entzündung der Augen/ jederweilen ein paar Tröpfflein darein gethan/ auch zarte leinine Tüchlein darinn genetzet und darüber gelegt/ dienet auch wider die hitzige Flüß der Augen.
Wider die anfahende Stahren der Augen: Nimm geläuterten Habichkrautsafft/ Jungfrauenhonig/ jedes 2. Loth/ Katzengallen/ 1. Loth. Vermische es durch einander/ und thue des Tages drey oder viermal/ allwegen ein paar Tröpfflein in die Augen.
Habichkraut frisch gestossen/ und wie ein Pflaster über den Magen gelegt/ vertreibt die Brunst und Entzündung desselbigen.
Habichkraut samt der Wurtzel gestossen und übergelegt/ heilet die Stich der Scorpionen und Erdspinnen.